Bei einem individualisiertem Rechtschreibtraining wie ich es durchführe, werden hauptsächlich nur die Schwerpunkte bearbeitet, die in den Klassenarbeiten oder generell die meisten „angestrichenen“ Fehler hervorbringen.
Da z. B. die Groß- und Kleinschreibung theoretisch auf jedes Wort zutreffen kann, gibt es Schüler, bei denen die fehlende Großschreibung über 50 % der Rechtschreibfehler ausmacht, weitere 30 % der gesamten Rechtschreibfehler finden sich oft im Bereich der fehlenden doppelten Konsonanten.
Es gibt aber auch Kinder, die keinerlei Probleme bei der Großschreibung haben, dann würde man diesen Bereich natürlich auch nicht zeitaufwendig bearbeiten.
In einigen Rechtschreibbereichen gibt es 100%-Regeln, dass heißt, wenn der Schüler genau diese Regel anwendet, kann er sicher sein, dass das Wort richtig geschrieben ist.
In einem 2. Schritt, der meist schon parallel zum Einüben der Rechtschreibregeln in der Therapie eingeführt wird, werden diese Regeln auch intensiv beim freien Schreiben und Diktatschreiben angewandt. Dafür ist es besonders wichtig, dass der Lernende die Regel schon anwendet, bevor er das Wort aufgeschrieben hat.
Kinder mit Rechtschreibschwäche können sehr schwer selbständig Wörter nachkorrigieren, außer wenn man sie auf die Fehlerwörter hinweist. Die Eigenkorrektur ist meist überfordernd. Deshalb ist es wichtig, dass die Schüler die Regeln so sicher im Kopf haben, dass sie sie auch bei einem schnelleren Schreibtempo anwenden können.
Viele Kinder und Jugendliche sind im Abrufen die Rechtschreibregeln sehr sicher und es muss vor allem die Automatisierung beim Schreiben geübt werden. Dieses trifft insbesondere auf die meisten hochbegabten Schüler zu, die aufgrund ihrer hohen Intelligenz in den Übungsaufgaben unter Zuhilfenahme der Regeln kaum Fehler machen, jedoch sehr viele beim freien Schreiben. Die Schwere der zugrunde liegenden Rechtschreibschwäche wird dann oft nicht erkannt und die notwendigen Hinweise auf individuelle Förderung durch die Schule bleiben aus.
Deshalb ist eine entsprechende Diagnostik in der ersten Stunde Voraussetzung, denn nur so kann jede Übungsstunde zur Verringerung von Fehlern beitragen.
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